Sommertraining Hintertux

Sommertraining auf dem Gletscher

Die Skiabteilung des Deutschen Alpenvereins Sektion Hohenstaufen sprich die Schneeschuhabteilung Göppingen (SAG ) konnte endlich wieder ein Schneetraining durchführen.
Nach dem einige Gletscherskigebiete wieder ihren Betrieb aufgenommen hatten, zog es einige Ski- und Schneeverrückte Rennläufer nebst einem Trainer nach Hintertux am Ende des Zillertals.
Also wurden die bereits für das Übersommern präparierten Ski von ihrer dicken Wachsschicht befreit, ausgebürstet und ins Auto gepackt. Bei sommerlichen Temperaturen setzten wir uns in kurzer Hose Freitag Spätnachmittags in unseren Vereinsbus.
Fragende und verwunderte Blicke einiger Passanten begleiteten uns hierbei. Dies konnte uns natürlich nicht von unserem Vorhaben abbringen. Nach langer Pause waren wir "heiss auf weiss ", wenngleich uns bewusst war, dass uns keine Tiefschneeabfahrten im Pulverschnee erwarten würden.
Der Wetterbericht ließ uns wissen, dass es morgen auch über 3000 m recht warm wird und mit Minus Temperaturen eigentlich nicht zu rechnen ist. Dafür mit sehr viel Sonnenschein.
Unsere Reiseroute führte uns am Tegernsee vorbei. Dies nützten wir um ein erfrischendes Bad im See zu nehmen. Schließlich ist ja Sommer und soviel Zeit muss sein.
Am sich im Abendlicht spiegelnden Achensee vorbei, lag nunmehr das ca. 400 m tiefer liegende Inntal und das Zillertal vor uns. In Tux wurden wir schon freudig von unserer Pensionswirtin erwartet. Nach kurzer Besprechung und einem Schlückchen Bier für den Trainer ging es ins Bett.
Frühstück 7:15 Uhr, Abfahrt 7:45 Uhr, Liftkartenkauf, erste Bergfahrt 8:15 Uhr. Ach da war doch noch was: Mund- Nasenschutz mitnehmen!
Der ist beim Betreten der Liftstation Pflicht. Die Lautsprecher Ansage ließ uns zusätzlich wissen, dass beim Anstellen Abstand eingehalten werden soll, was jedoch aufgrund des internationalen Publikums trotz der mehrsprachigen Ansage leider einige nicht verstanden haben und viele trotzdem drängelten.
Endlich geht's hoch auf über 3250 m. Bisschen voll in der Umlaufkabine. Mund Nasen Schutzpflicht auch hier? Alle Fenster auf? Naja wird schon nichts passieren. Sind bald an der frischen Luft.
Oben angelangt erwartet uns als erste Abfahrt die gefrorene Wand. Tatsächlich ist die Piste noch recht hart und eisig. Dank gutem Material und scharfen Kanten ist uns dies relativ wurscht.
Hier wird es ein wenig voll. Wieso stehen die Trainingsgruppen eigentlich immer im Hang? Nochmals der Hinweis an die eigene Gruppe doch bitte am Rande der Piste einen Halt oder Treff zu planen. Menschenslalom oder sogar Kollisionen machen nicht nur Rennläufern keinen Spaß.

Wir fahren zum Olperer. Der liegt seit Sonnenaufgang in der Sonne. Dort Sulz d.h. die gleichen Schneeverhältnisse, welche wir bereits im Februar hatten. Nach einigen Trainingsfahrten hinterließen wir immer tiefere Spuren, also ging es zurück zur Gefrorenen Wand, wo uns anfangs Firn erwartete.
Mittag: kleine Trinkpause, kleiner Snack und weiter geht's. Es geht immer noch recht gut zum fahren. Wir haben Spaß. Tolle Gruppe.
13:45 Uhr: es reicht für heute. Es wird jetzt einfach zu heiß. Also, letzte Abfahrt vorbei an Gletscherbächen zum Tuxerfernerhaus.
Raus aus den Stiefeln, zusammenpacken, Mundnasenschutz aufziehen und eine Sektion tiefer zur Sommerbergalm. Dort gibt es leckere frische Buttermilch und Strudel. Paule spendiert uns noch eine Wurst und Brot von der schwäbischen Alb.
Es wird Zeit die Skihose aus- und die kurze Hose anzuziehen. Zurück in die Pension. Skistiefel zum Trocknen in die Sonne stellen.
Noch eine kleine Trainingseinheit? Wir entscheiden uns für einen Spaziergang über die Almwiesen zu einer kleinen Schlucht.
Sommerskilauf ist doch ganz nett.

Duschen und schon geht es in kurzer Hose zum Abendessen. Auch dort freut man sich endlich wieder Gäste zu sehen.
Kurze Besprechung: Zeitplan für morgen bleibt gleich. Nachdem Skifahren geht es leider schon wieder nachhause; also Tasche packen und morgens gleich mitnehmen.
Wir machen es uns noch kurz auf der Terrasse bequem. Langsam wird es etwas frisch. Wir gehen ins Bett.
7:00 Uhr geht es zum Frühstück. Spiegelei? Weiches Ei oder Rührei?
Selbst gemachtes Müsli, Käse, Wurst et cetera lassen ein ausgiebiges und kräftiges Frühstück zu. Wahrscheinlich ist dies bei Bergbauern üblich.
Gut gestärkt sitzen wir um 7:45 Uhr im Auto. Am Lift das gleiche Prozedere wie am Tag zuvor.
Gefrorene Wand, Olperer, Wellenbahn, gefrorene Wand, neue Trainingsübungen, kleine Tipps, etwas Korrektur. Es ist 13:30 Uhr. Wir haben genug. Schließlich müssen wir auch noch nachhause fahren und haben Hunger und Durst. Also nochmals Buttermilch und Vesper auf der Sommerbergalm. Die kurzen Hosen haben wir diesmal teilweise bereits im Lift angezogen.
Paule hat seinen Hut in der Pension vergessen. Die Wirtin ist auf der Alm bei ihrer Mutter. Das erfahren wir von der Nachbarin, bei der es sich zufällig um die Tochter handelt. Offensichtlich wird dieser telefonisch das Versteck des Schlüssels mitgeteilt. Der passt allerdings nicht. Der Enkelin gelingt es dann irgendwie in das Haus und ins Zimmer zu kommen. Sie kommt mit Paules Hut zurück. Jetzt geht's nachhause.

Autobahn Kufstein Rosenheim München?
Wir entscheiden uns für die landschaftlich schönere Strecke über Achensee und Tegernsee.
Dort finden wir sogar einen Parkplatz, so dass noch Zeit für ein kurzes Bad, ein kleines helles und einen „Obatzta“ mit Bretzel im Brauhaus bleibt.

Der Verkehr auf der A8 hält sich in Grenzen, so dass wir gegen 20:00 Uhr zuhause sind.
Fazit: Sommer Skilaufen kann doch ganz schön sein.

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